Je
länger der Winter, desto größer die Erfolge: Bei der Deutschen
Meisterschaft und dem Finale des Deutschlandpokals gab es nochmals drei
Goldmedaillen für die Aktiven aus dem Osterzgebirge.
Artikel der Freien Presse - Lokalausgabe Mittelsachsen Von Steffen Bauer:
Holzhau/Neuhausen/Sayda
- Mittelsachsens junge Skilangläufer haben beim "Winterschlusslauf"
einige Schnäppchen gemacht. Beim Finale des Deutschland-Pokals in
Bodenmais, wo gleichzeitig auch der Teamsprint und die Langdistanz als
letzte Rennen der diesjährigen Deutschen Meisterschaft ausgetragen
wurden, gab es fünfmal Edelmetall für die Starter der SG Holzhau, von
Pulsschlag Neuhausen und des SSV Sayda - drei Plaketten sogar in Gold.
"Ein
schöneres und erfolgreicheres Saisonfinale ist kaum möglich", strahlt
Toralf Richter, der Leiter des Landestützpunktes Ski nordisch
Mittelsachsen. Er war mit Albrecht Dietze, dem
Regionalausschussvorsitzenden des Skiverbandes Sachsen, nach
Niederbayern gereist und durfte gleich am ersten Tag einen Doppelsieg
bejubeln: Marie Herklotz (SG Holzhau) gewann über 15 km klassisch Gold
vor ihrer Vereinskameradin Johanna Mende. Stefan Göhler, der die beiden
Mädchen früher in Holzhau trainierte und das sächsische Team als Wachser
betreute, habe beim Zieleinlauf einen wahren Freudentanz aufgeführt,
schmunzelt Richter.
Anna-Maria Dietze (Neuhausen) wurde in diesem
Rennen Vierte und sicherte sich damit den Gesamtsieg im
Deutschland-Pokal vor Marie Herklotz. "Wir sind jetzt in der deutschen
Spitze angekommen", jubelt Verbandsfunktionär (und stolzer Papa)
Albrecht Dietze. Beim Teamsprint traten Marie Herklotz und Anna-Maria
Dietze gemeinsam an und holten über 4,4 km Gold. Zudem haben die beiden
15-Jährigen, die seit drei Jahren das Sportgymnasium Oberwiesenthal
besuchen, damit den Sprung in den D/C-Kader geschafft, erklärt Toralf
Richter. Der "kleinste" Bundeskader umfasst die 16 besten Langläufer der
Altersklassen U 18 und U 16 in Deutschland im männlichen und weiblichen
Bereich, so der Regionaltrainer.
In der U 18 lief Jacob Vogt (SG
Holzhau) ebenfalls noch einmal ins Rampenlicht. Er beendete den langen
Kanten über 30 km klassisch als Sechster von 30 Startern und wurde im
Deutschland-Pokal Vierter. Damit hat der 17-Jährige den Sprung in den
C-Kader des Deutschen Skiverbandes geschafft, sagt Regionaltrainer
Richter. "Und Jacob hat mit seinen beiden nationalen Meistertiteln im
Januar in Oberwiesenthal für einen großen Motivationsschub in seinem
Heimatverein gesorgt."
Bei den U-18-Mädchen musste sich Julia
Richter (SSV 1863 Sayda) nach gerade überstandener Erkältung mit Platz
11 über 20 km zufrieden geben. Umso besser lief es beim Teamsprint: Hier
holte sie mit Lisa Dotzauer aus Klingenthal Bronze über 6,6 km. Lena
Zeise (Neuhausen) lief mit Melanie Kain (SV Stützengrün) auf Rang 6.
Julia Richter hatte zuvor unter anderem zweimal Bronze und einmal Silber
bei den Deutschen Meisterschaften gewonnen. Der Oberwiesenthaler
Heimtrainer Lutz Hänel geht davon aus, dass die Saydaerin ebenfalls den Sprung in den
C-Kader geschafft hat: "Der Nachwuchs-Bundestrainer hat sie auf jeden Fall auf der Liste."
Beim
Saisonfinale konnten die Mittelsachsen am Wochenende übrigens auch
"echte" WM-Starter treffen: Mit Denise Hermann und Nicole Fessel sowie
Tim Tscharnke und Jonas Dobler waren in Bodenmais vier Langläufer mit
von der Partie, die vor zwei Wochen noch im schwedischen Falun in die
Loipe gegangen waren.